Yin Chiang 江瀅
Yin Chiang 江瀅

Pianistin

Die aus Taipeh, Taiwan, stammende Pianistin Yin Chiang erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit vier Jahren. Bevor sie 1995 nach Europa kam, besuchte sie Eliteschulen für Musik in Taipeh. Sie absolvierte ihr Klavierstudium am Mozarteum Salzburg bei Peter Lang und Hans Leygraf mit Magister Artium sowie an der Musikhochschule Köln bei Pierre-Laurent Aimard mit dem Abschluss Konzertexamen für Neue Musik.

Ihren ersten Auftritt als Solistin mit Orchester hatte sie als Elfjährige, verbunden mit einer Tournee durch Taiwan. Mit sechzehn spielte sie auf einer Tournee in China. Später in Europa trat sie als Solistin und Kammermusikerin u. a. mit der Salzburger Kammerphilharmonie, dem Kammerorchester Leopoldinum, dem Salzburger Musici Quartett, dem E.T.A. Hoffmann Trio, den Kölner Vokalsolisten, Duo Ensemble Présence, Ensemble 20/21, Ensemble Garage, Ensemble DuoPlus, Artwork Ensemble und Gunnar Berg Ensemble in vielen Ländern Europas und Asiens auf. Außerdem wurde sie zur Internationalen Ensemble Modern Akademie, Klangspuren Festival (beide Österreich), Lucerne Festival Academy (Schweiz), Acanthes Festival (Frankreich), Temporada Avuimúsica Festival (Barcelona), The New Music Week (Shanghai), Hörfest (Deutschland), China Time Festival (Hamburg) und Music with innovative Expressions (Taipeh) eingeladen. 2002 feierte sie ihr Debüt beim Festival „Mozartwoche“ in Salzburg mit der Weltpremiere von Spencer H. Shedlers „Refraction“ für Soloklavier. Sie war die musikalische Leiterin der Produktion „Die Edelweißpiraten“ von Snezana Nesic in der Spielzeit 2007/08 und „Weiße Rose“ von Udo Zimmermann in der Spielzeit 2008/09 an der Kammeroper Köln.

Yin Chiang war Stipendiatin des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Österreich, der Gisela und Erich Andreas-Stiftung Berlin und der Kunststiftung NRW. Ihre Aufführung mit Werken von Luciano Berio für Klavier wurde vom italienischen Fernsehen übertragen. Zahlreiche ihrer Aufführungen wurden durch Rundfunkanstalten wie Ö1, DRS2, WDR und durch das Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique (IRCAM) live mitgeschnitten.

Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit steht mittlerweile die zeitgenössische Musik. Ihr besonderes Engagement wird belegt durch ihre Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern, dem Ensemble InterContemporain und Pierre Boulez sowie mit Komponisten wie György Kurtág, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Marco Stroppa, Toshio Hosokawa und Matthias Pintscher. Seit 2008 gibt sie regelmäßig Konzerte und Meisterkurse an verschiedenen Musikuniversitäten in China und Taiwan.

2006 wurde ihr die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Von 2011 bis 2013 unterrichtete sie am Musik-Konservatorium in Shanghai. 2012 hat sie „C-Camerata - Ensemble für zeitgenössische Musik” in Taipeh gegründet. 2015 spielte sie die CD „C.P.E. Bach: 8 Sonaten für Klavier” ein. Seit 2017 lebt sie in Bonn.

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© Yin Chiang